Eine Gruppe von Menschen in medizinischen Uniformen steht im Kreis und legt ihre Hände übereinander. Der Text auf der linken Seite mit dunkelblauem Hintergrund lautet: 'Personal. Zehn Tipps für erfolgreiches Social Recruiting'

Social Recruiting: Personalsuche am Puls der Zeit

Junge Bewerber setzen in Zahnarztpraxen ein wertschätzendes Arbeitsumfeld, eine gute Bezahlung und flache Hierarchien als selbstverständlich voraus. Um sie für sich zu gewinnen, sollten sich die Praxen heute nicht allein auf Jobportale und Stellenanzeigen verlassen, sondern auch in den sozialen Medien aktiv werden.

Der Arbeitsmarkt befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Lange erprobte Gewissheiten gelten bei der Personalbeschaffung nicht mehr. Viele Zahnarztpraxen leiden unter dem Fachkräftemangel und einer hohen Mitarbeiterfluktuation, der die Zukunft des Betriebs gefährdet. Diese Sorgen haben einen realen Hintergrund. Denn in der auf den Arbeitsmarkt drängenden Alterskohorte ist das Interesse an Ausbildungsberufen geringer als je zuvor. Der zahnmedizinische Sektor bildet hier keine Ausnahme. Umso wichtiger ist es für die Praxen, die jungen Talente mit einer zielgruppengemäßen Ansprache für sich zu gewinnen. Und dazu zählt heute eindeutig auch das sogenannte Social Recruiting.

Hohe Sichtbarkeit auf dem Smartphone

Soziale Medien wie LinkedIn, Instagram oder Facebook eignen sich dafür, Barrieren für eine Bewerbung zu überwinden. Auf diesen Plattformen erreichen Sie mit Anzeigen auch Bewerber, die gerade nicht aktiv auf Jobsuche sind, sich aber einen Wechsel durchaus vorstellen können, etwa aus privaten Gründen. Diese Talente finden Sie nur, wenn Sie in den sozialen Medien aktiv werden.

 

Mitarbeitergewinnung ohne Zeitbegrenzung

Für ein Großteil der Zahnarztpraxen ist Social Recruiting etwas Neues. Viele von ihnen haben sich bislang auf ein wertschätzendes Arbeitsumfeld, gute Bezahlung und den Abbau von Hierarchien konzentriert und darauf gehofft, dass sie damit bei jungen Bewerbern punkten können. Das tun sie auch. Aber alles nützt nichts, wenn Sie für die Zielgruppe schlichtweg unsichtbar bleiben, die die beschriebenen Werte heute ohnehin als selbstverständlich ansehen.
 

Social Recruiting ist immer da

Der große Unterschied von Social Recruiting zu Zeitungsanzeigen oder Jobportalen ist die Situation, in der sie rezipiert werden. Letztgenannte werden von Menschen angesteuert, die aktiv auf Jobsuche sind. Ein gezielter Vorgang also. Social Recruiting dagegen ist immer da. Was Ihnen und Ihrer Praxis die Chance gibt, quasi rund um die Uhr Mitarbeitergewinnung zu betreiben, denn soziale Medien wie LinkedIn, Facebook und Instagram werden 24/7 aufgesucht und haben eine weitaus höhere Reichweite als etwa Jobportale. Schalten Sie für die Bewerbung eine Landingpage, dann sollte diese für die Darstellung auf Smartphones geeignet sein.
 

Modernste Methode der Personalbeschaffung

So stellt Social Recruiting die aktuell modernste Methode der Personalbeschaffung dar, die drauf und dran ist, den Stellenanzeigen in Printmedien, Onlinejobbörsen und Recruiting auf Unternehmenswebseiten den Rang abzulaufen. Die sozialen Medien haben den zusätzlichen Vorteil, dass Ihre Stellenanzeigen dort sehr schnell geteilt werden können, wodurch noch mehr potenzielle Bewerber auf Ihre Praxis aufmerksam werden. Jede persönliche Empfehlung in den sozialen Medien zahlt letztlich auf Ihr Employer Branding ein.

 

Zehn Tipps für erfolgreiches Social Recruiting

1.) Bleiben Sie in Ihren Anzeigen auf Social Media authentisch, treten Sie nicht zu werblich auf. Es geht um echte Menschen, nicht um Produkte. Stellen Sie sich und Ihr Team nicht vor einer Wand dar, sondern zeigen Sie Motive aus dem Praxisalltag der Mitarbeiter. #nofilter” ist ein starker Trend in den sozialen Medien. Versuchen Sie also nicht, in den Augen der Bewerber "perfekt" zu sein.

2.) Stellen Sie die Werte Ihrer Praxis heraus. Sagen Sie, wie Sie zu Themen wie Nachhaltigkeit oder Diversität stehen, und stellen Sie dar, was Ihre Praxis so besonders macht, zum Beispiel eine besondere familiäre Atmosphäre. Machen Sie deutlich, dass es in Ihrem Betrieb eine Willkommenskultur gibt.

3.) Verzichten Sie auf langwierige Bewerbungsprozesse mit Anschreiben und Lebenslauf, sondern beschränken Sie sich auf wenige relevante Fragen, und versuchen Sie, das Talent schnell auf persönlicher Ebene zu überzeugen, um mögliche Zweifel im Gespräch zu zerstreuen.

4.) Sie als Praxisinhaberin oder Praxisinhaber spielen eine entscheidende Rolle für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, da Sie die Vorgesetzten sind. Mindestens genauso wichtig aber ist das Team. Setzen Sie also vorrangig auf Teamfotos.

5.) Wenn Ihr Betrieb ausbildet, ziehen Sie TikTok in Erwägung. Diese Plattform hat die höchste Reichweite bei der jungen Zielgruppe. Eine Alternative: "Reels und Storys" bei Instagram.

6.) Lassen Sie Benefits wie Mitarbeiterparkplätze, Monatskarten für den ÖPNV, Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie betriebliche Altersvorsorge nicht unerwähnt.

7.) Investieren Sie in bezahlte Werbung, um Ihre Stellenanzeigen in den sozialen Medien gezielt zu bewerben und die Reichweite zu erhöhen.

8.) Teilen Sie regelmäßig Beiträge über das Praxisleben, Teamaktivitäten, Fortbildungen und Patientenbewertungen. Dies stärkt das Image der Praxis als attraktiven Arbeitgeber.

9.) Ermutigen Sie Ihr Team dazu, die Stellenangebote in ihren eigenen sozialen Netzwerken zu teilen. Mitarbeiterempfehlungen sind oft sehr effektiv.

10.) Bitten Sie zufriedene Patienten und Mitarbeiter um positive Bewertungen und Empfehlungen auf LinkedIn oder Google, um das Ansehen der Praxis zu stärken.


Dieser Beitrag wurde erstmalig in der Ausgabe 2/2024 des DZR Xtrablatts veröffentlicht.