Wie Sie für positive Stimmung im Team sorgen
Ein positives Betriebsklima wirkt sich nicht nur auf das Praxisteam aus. Auch die Patientinnen und Patienten profitieren davon. Eine harmonische Stimmung im Team ist das Rückgrat jeder erfolgreichen Zahnarztpraxis. Doch was tun, wenn Unstimmigkeiten und Missmut unter den Mitarbeitenden die Atmosphäre trüben? Für Praxisinhaberinnen und Praxisinhaber ist es unbefriedigend, dieses Problem erst dann zu erkennen, wenn es schon da ist. Es gibt viele typische Situationen, die in Praxen vorkommen. Wer vorausschauend plant und proaktiv Maßnahmen ergreift, kann das Arbeitsumfeld schon im Vorfeld verbessern und so einer schlechten Stimmung in vielen Fällen vorgreifen.
Dicke Luft: Diese sechs Stimmungskiller kennen vielen Praxen
- Unklare Anweisungen oder Missverständnisse zwischen Zahnärztinnen/Zahnärzten, Assistentinnen/Assistenten und Rezeptionistinnen/Rezeptionisten können zu Fehlern und Frustrationen führen.
- Wichtige Informationen über Patientinnen/Patienten oder Behandlungspläne werden nicht effektiv weitergegeben, was zu Verwirrung und Verzögerungen führen kann.
- Wenn einige Teammitglieder das Gefühl haben, dass sie überlastet sind, während andere weniger zu tun haben, kann dies zu Ressentiments und Spannungen führen. Ungerechte Aufgabenverteilung kann das Gefühl von Ungerechtigkeit und Missmut im Team verstärken.
- Wenn die harte Arbeit und die Leistungen der Teammitglieder nicht anerkannt oder gewürdigt werden, führt dies zu Demotivation und Unzufriedenheit. Fehlende positive Rückmeldungen und Anerkennung für gute Arbeit können die Moral des Teams erheblich beeinträchtigen.
- Persönliche Konflikte zwischen Teammitgliedern, sei es aufgrund von unterschiedlichen Arbeitsstilen, Persönlichkeiten oder anderen Gründen, können eine belastende Arbeitsumgebung schaffen. Ungeklärte Spannungen und ungelöste Konflikte beeinflussen das allgemeine Arbeitsklima negativ.
- Wenn Teammitglieder denken, keine Möglichkeit zur beruflichen Weiterentwicklung oder Fortbildung zu haben, kann dies zu Frustration und Unzufriedenheit führen. Ein Gefühl von Stillstand und fehlende Karrieremöglichkeiten mindern die Motivation und das Engagement der Mitarbeitenden.
Wie Sie schlechte Stimmung im Team vermeiden können
Offenheit für kritisches Feedback
"Erkenne dich selbst" lautet übersetzt die viel zitierte Inschrift am Apollotempel von Delphi, dem legendären Ort des Orakels von Delphi. Praxisinhaber:innen tun gut daran, das eigene Handeln und den eigenen Führungsstil regelmäßig kritisch zu hinterfragen. Denn möglicherweise tragen eigene Verhaltensweisen oder Entscheidungen zur schlechten Stimmung im Team bei. Eine Offenheit für kritisches Feedback und die Bereitschaft zur Selbstreflexion können Wunder wirken.
Eine Idee dazu: im Praxisteam anonyme Umfragen durchführen. Diese erleichtern ein ehrliches und offenes Feedback der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bei einem Mitarbeitergespräch werden die Teammitglieder ihre Meinungen und Bedenken nicht ohne Weiteres äußern. Auch wenn dies eingefordert wird, ist die Furcht vor Konsequenzen oftmals zu groß. Anonyme Umfragen dagegen können wertvolle Einblicke liefern und als Ausgangspunkt für Veränderungen dienen.
Auf die Umsetzung kommt es an
Jede Erkenntnis aus einer solchen oder ähnlichen Umfrage ist allerdings wertlos, wenn die Ideen und Anmerkungen des Teams nicht ernst genommen oder respektiert werden. Wer auf die Vorschläge eingeht, sorgt dagegen dafür, dass sich die Teammitglieder wertgeschätzt und eingebunden fühlen, was wiederum Vertrauen schafft und die Zusammenarbeit im Team fördert.
Offene Kommunikation ist in jedem Fall der Schlüssel zur Lösung von Konflikten und zur Verbesserung der Teamstimmung. Praxisinhaber:innen sollten regelmäßig das Gespräch mit den betroffenen Mitarbeitenden suchen, um ihre Bedenken und Sorgen besser zu verstehen. Durch konstruktive Dialoge können Missverständnisse geklärt und Lösungsansätze entwickelt werden.
Thementage und Wettbewerbe
Teambuilding-Aktivitäten sind eine effektive Möglichkeit, den Teamgeist zu stärken. Dies kann von einfachen Aktivitäten wie gemeinsamen Mittagessen bis hin zu Workshops oder Retreats reichen. Durch solche Maßnahmen werden die Beziehung gefestigt und das Vertrauen untereinander gestärkt. Neben traditionellen lockern auch originelle Ideen die Teamstimmung auf und bereichern das Arbeitsumfeld. Zum Beispiel können Thementage oder Wettbewerbe organisiert werden, bei denen die Mitarbeiter:innen gemeinsam Spaß haben. Thementage bieten nicht nur eine willkommene Abwechslung vom Arbeitsalltag, sondern tragen aktiv zur Teamentwicklung und zur Schaffung eines positiven Arbeitsklimas bei.
Drei Beispiele für Thementage
- Wellness-Tag:
Ein Tag, der ganz der Entspannung und dem Wohlbefinden des Teams gewidmet ist. Dazu können Yoga- oder Meditations-Sitzungen, Massagen oder Workshops zu gesunder Ernährung und Stressbewältigung gehören. Ziele sind die Förderung der mentalen und physischen Gesundheit der Mitarbeitenden, Stressreduktion und Verbesserung des Wohlbefindens.
- Teambuilding-Tag:
Gemeinsame Teambuilding-Spiele und Aktivitäten, wie zum Beispiel Escape Rooms, Vertrauensübungen, Workshops zur Kommunikation und Problemlösung oder Outdoor-Aktivitäten wie Klettern oder Kanufahren. Ziele sind die Verbesserung der Kommunikation, des Vertrauens und der Zusammenarbeit innerhalb des Teams.
- Fortbildungs-Tag:
Ein Tag, an dem das gesamte Team an Fortbildungssitzungen und Workshops teilnimmt. Themen könnten neue zahnmedizinische Techniken, Patientenkommunikation, Praxismarketing oder Notfallmanagement sein. Ziele sind die Erhöhung der Fachkenntnisse und Kompetenzen des Teams sowie die Förderung der beruflichen Weiterentwicklung und Verbesserung der Patientenversorgung.
Fazit:
Schlechte Stimmung ist kein Schicksal. Ein bewusstes Engagement der Praxisinhaberinnen/Praxisinhaber und des gesamten Teams kann die Stimmung in einer Zahnarztpraxis entscheidend verbessern. Selbstreflexion, offene Kommunikation und Teambuilding-Maßnahmen schaffen Abhilfe. Letztendlich profitieren von einem harmonischen Arbeitsumfeld nicht nur das Team, sondern auch die Patientinnen und Patienten. Denn die Stimmung im Team hat ganz unmittelbare Auswirkungen auf deren Betreuung und Behandlung.