×
Zweigeteiltes Bild: Links blauer Hintergrund mit weißer Aufschrift "Ich habe Zeit und Entspannung gewonnen - Interview mit Dr. Elke van Engelen", rechts Dr. van Engelen seitlich auf ihrem Fahrrad bei einem Wettkampf im Parathriatlon

Messbare Verwaltungsentlastung mit dem DZR

Dieses Interview erschien erstmals in der ZMK Ausgabe 7-8, Juli/August 2023

"Ich habe Zeit und Entspannung gewonnen"

Dr. Elke van Engelen, Zahnärztin aus Nordhorn, ist Paratriathletin. Bei den Paralympics 2024 in Paris möchte die 56-Jährige gern an den Start gehen. Damit es mit ihrer Qualifikation klappt, wird sie viel unterwegs sein. Trotzdem muss in dieser Zeit ihre Zahnarztpraxis reibungslos weiterlaufen. Weshalb Sie sich dabei auch auf das DZR (Deutsches Zahnärztliches Rechenzentrum) verlässt, hatte sie in einem Interview beantwortet.

Wo erwischen wir Sie gerade, Frau Dr. van Engelen?

Dr. Elke van Engelen: Ich bin gerade in Amsterdam am Flughafen und auf dem Weg nach Montreal. Am Samstag, den 8. Juli, findet dort ein World Series Rennen im Paratriathlon statt. Das ist eine Kurzdistanz, über 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren, 5 Kilometer Laufen. Montags gehts zurück, aber dann weiter nach Wales zum nächsten World Series Rennen.

Also ein bisschen Vorgefühl für Olympia, richtig?

Dr. Elke van Engelen: Genau. Die Qualifikationszeit hat mit der Europameisterschaft schon gut angefangen; ich wurde Vize-Europameisterin im Paratriathlon. Das gibt mir natürlich Auftrieb für die Olympia-Qualifikation.

Und dann hatten Sie das Glück, dass Ihre Disziplin dann auch olympisch wurde.

Dr. Elke van Engelen: Richtig. Aber davor ist einiges passiert. Ich habe angefangen mit der Deutschen Meisterschaft, um zu sehen, auf welchem Leistungsniveau ich mich bewege. Als ich dann deutsche Meisterin wurde, kam eine Teilnahme an der Europameisterschaft oder der Weltmeisterschaft in Frage. Dazu braucht man aber eine internationale Klassifizierung und muss Wettkämpfe bestreiten, um sich zu qualifizieren. Aber dann bin ich tatsächlich Vize-Europameisterin geworden und Dritte bei der Weltmeisterschaft.

Seit 6 Jahren sind Sie nach einer Unterschenkelamputation Paratriathletin. Wie schwer war der Weg zurück in den Sport?

Dr. Elke van Engelen: Ich habe schon am Krankenbett mit den Physiotherapeuten erste Übungen gemacht. Danach war ich Dauergast im Krankenhausgym. Der Sport hat mir sehr geholfen, schnell damit fertig zu werden. Ich bin da recht pragmatisch. Als Zahnarzt sage ich den Patienten auch, der Zahn muss raus und ein Zahnersatz muss her, ob er das schön findet oder nicht. Natürlich habe ich mich nicht gefreut darüber, dass das Bein amputiert werden musste. Aber es musste sein, daran war nichts zu ändern.

Sie betreiben einen anspruchsvollen Sport, aber das Gleiche gilt auch für Ihren Job. Bedeutet der Sport eine Doppelbelastung oder ist er auch ein Ausgleich?

Dr. Elke van Engelen: Es ist tatsächlich beides. Umso wichtiger ist es, dass die Praxis in Nordhorn reibungslos läuft und alle Abläufe optimiert sind. Wenn ich im Wettkampf bin, egal wo auf der Welt, bleibt die Verantwortung, dass die Praxis läuft. Sie ist und bleibt meine erste Priorität und die Abrechnung ist dabei ein sehr wichtiges Standbein.

Ist es für Sie eine messbare Zeitentlastung, mit dem DZR zu arbeiten?

Dr. Elke van Engelen: Ja, eine deutliche. Ich habe mit keiner Rechnung mehr etwas zu tun und nutze die gewonnene Zeit für meine Patienten. Am Abend kontrolliere ich die erbrachten
Leistungen und die Kollegin, die bisher immer die Abrechnung komplett erledigt hat, kontrolliert das danach nochmal. Und dann schicken wir alles ganz einfach online an das DZR und sind somit fertig. Mein gesamtes Honorar erhalte ich spätestens am nächsten Tag. Das ist spürbar einfacher und sicherer als zuvor.

Bevor Sie mit dem DZR zusammengearbeitet haben, waren Sie Selbstabrechner, richtig?

Dr. Elke van Engelen: Ja, genau. Die Kollegin, die das damals gemacht hat, ist heute noch in der Praxis und total dankbar dafür, dass sie nur noch mitverwalten muss, um den Überblick zu behalten und dafür zu sorgen, dass alle Daten rechtzeitig zum DZR geschickt werden. Ich habe jetzt wieder Zeit und Raum für Fortbildungen und meine Patienten, damit mein Team auf dem aktuellen Stand der Dinge ist. Das hat die Praxis nochmal ordentlich vorwärtsgebracht.

Ist das auch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels eine große Entlastung?
Dr. Elke van Engelen: Absolut. Der Verwaltungsaufwand steigt in anderen Bereichen ja durchaus. Aber wenn die Abrechnung schnell und sicher läuft, hat die Kollegin einfach mehr Zeit für andere Dinge.


Das Praxisteam und vor allem Zahnärztin Dr. Elke van Engelen (rechts im Bild) profitieren durch das DZR.


Und für Sie persönlich auch, oder?

Dr. Elke van Engelen: Ich muss mich nicht mehr ärgern. Jeder Mensch, der zu mir in die Praxis kommt, kann behandelt werden, ohne dass ich darüber nachdenken muss, ob seine Rechnung dann auch bezahlt ist.

Fiebern ihre Patienten bei Ihren Wettkämpfen mit?

Dr. Elke van Engelen: Zunehmend sind es mehr. Wenn die Lokalpresse berichtet, wissen sie natürlich Bescheid. Und dementsprechend bin ich immer ein bisschen mehr aufgeregt, weil im Vorfeld jeder fragt, ob ich schon aufgeregt bin. Dass mit zunehmender Lebenserfahrung die Nervosität weggeht, kann ich so nicht bestätigen.

Weil kein Sportler ohne ein gewisses Lampenfieber auskommt?

Dr. Elke van Engelen: Ein bisschen Aufregung gehört einfach dazu. Ob man auf der Bühne oder der Wettkampfbahn steht. Wenn man das ernst nimmt, dann muss man auch gewinnen wollen.

Und mit dem DZR haben Sie Zeit gewonnen, kann man sagen?

Dr. Elke van Engelen: Ja, Zeit und Entspannung gewonnen.

Vielen Dank für das Interview, Frau Dr. van Engelen.

Interview: Guido Walter
Bilder: © van Engelen